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Mittwoch, 25. November 2015

NEW SONGS Vol. 113: SUGARMEN / Plastic Ocean ... FINE TIMES / Bad::Better [EP] ... KING GIZZARD & LIZARD WIZARD / Paper Maché Dream Balloon [LP] ... WELLNESS / Exit Exit


SUGARMEN / Plastic Ocean

Kann man nach dem ersten Ton erkennen, dass SUGARMEN aus England kommen? Ich wage sogar zu behaupten, Kenner der britischen Popmusik würden sogar Liverpool herausschmecken, so wie versierte Weinkenner die Hanglage eines edlen Tropfens genau bestimmen können, denn bei diesem nur 2:43 Minuten langen Smash-Hit verschmelzen BritPop und BritRave in Perfektion.

Die erst 2012 gegründete Band hat zwar außer der Debüt-Single "Dirt", die von Clash-Legende Mick Jones produziert wurde, und dem zweiten Streich "Plastic Ocean" noch nichts veröffentlicht, aber dafür durften sie in diesem Jahr die Bühne mit Bands wie The Who, Blur, Deerhunter, Metronomy und den Sleaford Mods teilen.

Man darf also sehr gespannt sein, wann die Herren Luke Fenlon, Chay Heney, Sam McVann und Tom Shields die Welt mit erstem Longplayer beglücken und ob das Album von der gleichen Qualität ist wie single Nummer zwei.






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FINE TIMES / Bad::Better [EP]

So gut gelaunt wie der Bandname, klingt auch die Musik des kanadischen Duos bestehend aus Matt Moldowan und Jeffrey Josiah Powell. Die beiden aus Vancouver stammenden Musiker spielen spritzigen IndiePop für den Tanzboden, bei dem eindeutig der Bass und die Keys im Mittelpunkt stehen. Gepaart mit einer im wahrsten Sinne pfiffigen Melodie und einer fetten Hookline dürften damit einige Indie-Disco den Füllüngsgrad der Tanzfläche deutlich erhöhen können.

FINE TIMES musizieren seit 2010 und Sänger Matthew Moldowan bekennt sich von Anfang an ungeniert zu seiner großen Liebe, dem Pop. Das Debütalbum "Fine Times" erschien 2012, erspielte sich in Kanada mit seinen smashigen Pop-Hymnen schnell ein breites Publikum, so dass die beiden es nun wissen wollen und mit der EP "Bad::Better" nun auch in Deutschland ein Zeichen für gutgemachten IndiePop setzen wollen. Toi, toi, toi!


Fine Times - Bad::Better from Light Organ Records on Vimeo.


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KING GIZZARD & LIZARD WIZARD / Paper Maché Dream Balloon [LP]

Die psychedelischen FolkPop-Bands sprießen zur Zeit ja aus den Böden wie ... ähhh Pilze. Ganz weit vorne in dieser Hinsicht sind nicht selten Bands aus Australien und tära tära auch KING GIZZARD & LIZARD WIZARD stammen aus Känguru-Land. Für Faktenliebhaber: aus Melbourne. ABER, als wirkliche Newcomer kann man das Septett nicht bezeichnen, denn bei "Paper Maché Dream Balloon" handelt es sich bereits um das dritte Album der Band. ABER ging der Sound der ersten LP noch in Richtung StonerRock/Garage und das zweite in Richtung Krautrock, kann man dem neuen Album keinen anderen Stempel als Psychedelic aufdrucken.

Es beginnt mit dem hyperentspannten "Sense", führt hin zum großartigen dem Album den Namen gebenden "Paper Maché Dream Balloon" und diese Relaxtheit hält sich konsequent über das gesamte Werk. Einzige Ausnahmen sind der zappelige Flöten-Spy-Song "Trapdoor" und der irgendwie auch nach Indie schmeckende Boogie "The Bitter Boogie". Das an kleinen Spinnereien nicht geizende Album wurde komplett mit akustischen Instrumenten eingespielt und empfiehlt sich speziell für Freunde eines erlesenen Cover-Designs ;-)  als Anschaffung.






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WELLNESS / Exit Exit

Dass (zumeist schreckliche) Musik mit deutschen Texten sich immer mit in den deutschen Charts ausbreitet, hat den positiven Effekt, dass auch abseits des Mainstreams immer mehr Band dem Beispiel von Ja, Panik, Wanda, Die Türen, oder Die Nerven folgen und Alternative Musik mit germanischen Texten bestücken.

Wie groß daran der Anteil der neuen Wiener Schule ist - da muss natürlich auch noch der Nino aus Wien genannt werden - überlassen wir Statistikern oder ihrem Apotheker, fest steht, dass WELLNESS aus Köln klingen wie die innige Vereinigung von Chick Quest und Wanda - beide aus Wien.

Die vier Kölner Matthias Albert Sänger (Gesang, Gitarre), Lars Germann (Gitarre), Simon Armbruster (Bass) und Florian Bonn (Schlagzeug) singen nicht auf kölsch, sondern hochdeutsch und mischen den klassischen Sixties-Surfsound mit IndiePop. Man könnte annehmen, dass dieses Konzept auf Albumlänge etwas schwachbrüstig ist, aber die ersten drei vom erst im Februar 2016 erscheinenden Album "Immer Immer" bereits erhältlichen Songs "Exit Exit", "Endlich endlos" und "Amnestie" beweisen durchgehend Klasse.

Jetzt ist es wahrscheinlich zu spät, aber eigentlich sollte man nochmal über den besch***** Bandnamen nachdenken. Wellness ist Kacke!




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