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Sonntag, 11. März 2018

DREAM WIFE / Dream Wife [Review]

Schon die Traumfrau gefunden? Bei Pargedöns finden Singles ja angeblich alle 11 Minuten den Traumpartner - wie auch immer dieser omnipräsente Algorithmus das feststellt. Registriert die Mouse an der Klickstärke, ob es den User erwischt hat? Egal, hier können Sie in noch kürzerer Zeit und für ganz umsonst die Bekanntschaft mit gleich drei Traumfrauen machen! 


Bella Podpadec (Bass), Alice Go (Gitarre) und Rakel Mjöll (Lead Vocals) leben in London, nennen sich selbstbewusst DREAM WIFE und machen im weitesten Sinne Punkrock in der Tradition zwischen Bikini Kill und den Strokes.

Ich hatte das bereits im Januar erschienene Debütalbum des flotten Dreiers direkt als Vinyl vorbestellt, weil die rockenden Damen ja schon seit ihrer ersten Veröffentlichung der "EP1" im März 2016 als nächstes großes Ding gehandelt wurden. Als die Scheibe dann auf dem Plattenspieler oder wie es neudeutsch heißt Vinyl-Abspielgerät lag, war ich hin und weg.



Fetter funky Sound! Schön kreischige Vocals der aus Island stammenden Sängerin Rakel Mjöll, die, vielleicht bilde ich es mir auch nur ein, wie Björk klingt ("Love Without Reason"), als sie noch die Sängerin der Sugarcubes war! Riffs in deutlich niedriger Frequenz als 11 Minuten! Knallige Melodien mit Mitsingrefrains ("Somebody") und intelligente (meist feministische) Texte! Alles prima!



ABER nach ein paar Mal durchhören hatte ich die Traumfrau irgendwie über und die Platte schaffte es kaum noch auf dem Dreher. Hatte die Scheibe also schon als Schnellzünder mit wenig Brennwert abgespeichert, aber dann gab ich ihr doch noch mal eine Chance und es geschah, was mir sonst wirklich sehr selten passiert - das Feuer für Dream Wife entfachte plötzlich wieder und brannte lichterloh wie nie zuvor!

Ich weiß nicht, ob ich mich anfangs zu sehr am Album berauscht hatte, oder ob mein Biorhythmus oder meine männlichen Hormone mir einen Streich spielten, Fakt ist, ich wollte eigentlich keine Rezension mehr zum Album schreiben. Trotz der Knaller "Fire", "Taste" und "F.U.U."!



ABER jetzt könnte ich es mir nie verzeihen, wenn ich diese rebellischen Traumfrauen, die sich an einer Kunstschule zusammenfanden, und denen man den Spaß am gemeinsamen Musizieren einfach anmerkt, nicht mit so vielen Menschen wie möglich teilen würde, denn es gibt sie also doch, die echte Liebe auf den zweiten Blick!



Tracklist:
01 Let's Make Out
02 Somebody
03 Fire
04 Hey Heartbreaker
05 Love Without Reason
06 Kids
07 Taste
08 Act My Age
09 Right Now
10 Spend The Night
11 F.U.U. (feat. Fever Dream)



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